Records of Disaster - Infrastrukturen und materielle Zeugen des Klimawandels
Records of Disaster. Infrastrukturen und materielle Zeugen des Klimawandels
Workshop
29. April 2022, 13:00 Uhr - 30. April 2022, 16:00 Uhr
Während Infrastrukturen die scheinbar stabile materielle und logistische Grundlage unseres Alltags bilden, sind sie bei genauerer Betrachtung fragile Konstrukte. Deutlich wird dies am regelmäßigen Zusammenbruch von Netzwerken, die Menschen mit Wasser, Wärme, Waren und Informationen versorgen. Immer häufiger werden solche Zusammenbrüche durch ökologische Desaster, Waldbrände, Überschwemmungen oder Flutwellen ausgelöst, die gleichzeitig als materielle Zeugen der Erderwärmung für den menschengemachten Klimawandel und seine lokalen Auswirkungen sensibilisieren.
Der Workshop befragt aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive die Rolle von Infrastrukturen im und für den menschengemachten Klimawandel und nimmt sie gleichzeitig als dessen materielle Zeugen in den Blick. Wie also ließe sich das infrastrukturelle Zusammenspiel politischer, materieller und ökologischer Faktoren analysieren? Welche sensorischen, technologischen und juristischen Formen der Übersetzung und Vermittlung bestimmen diese Verschränkungen und inwiefern werden sie in der Wissenschaft und Kunst thematisiert – oder bewusst ausgelassen? Mit welchen Ansätzen lassen sich Orte und Geschichten unsichtbarer Arbeit und vernachlässigter Praktiken der Sorge thematisieren? Welche Wechselwirkungen, aber auch Spannungen und Unterbrechungen werden in Infrastrukturen ausgehandelt, welchen widerstreitenden Kräften sind sie ausgesetzt? Und auf welche Weise werden Menschen, Nicht-Menschen, Stoffe und Dinge von ihnen verbunden bzw. getrennt?
Eine Veranstaltung der Carl von Ossietzky - Universtät Oldenburg, Institut für Kunst und visuelle Kultur.