Veranstaltung

"Pas des Deux"

28. Juli 2006, 00:00 - 06. August 2006, 00:00
Performance

Pas des Deux

deutsches Tanzfilminstitut bremen, Till Botterweck/Alexander Hauer/Magali Sander Fett, Nicole Seiler, Chris Ziegler

Eine Woche lang gastieren in Oldenburg namhafte Tänzer, Choreografen und Ensembles sowie Medienkünstler und Filmer, die sich dem Thema »Tanz und Neue Medien« widmen. Das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst, der Verein für Jugendkulturarbeit und die Kulturetage Oldenburg organisieren erstmalig in der Region ein Festival für diese innovative Kunstform und präsentieren Tanzperformances, interaktive Installationen, Vorträge und Filmvorführungen. Darüber hinaus werden Praxis-Workshops angeboten, um die neuen Medien im Tanzbereich kennen zu lernen und eigene choreografische Ansätze für »digitalen Tanz« zu entwickeln.

Eröffnung des Festivals:
Freitag, 28. Juli, 20 Uhr im Edith-Ruß-Haus für Medienkunst


Begrüßung: Sabine Himmelsbach, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst
Einführung: Paula von Sydow, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst
Gina Schumm, Kulturetage

wald – forest
Interaktive Tanz-Performance von Chris Ziegler
Tanz: Christine Bürkle
Komposition: Sandeep Bhagwati

Der Medienkünstler Chris Ziegler und die Tänzerin Christine Bürkle werden das mehrtägige Festival mit einem Performance-Environment für Tanz, Licht und Sound eröffnen und laden Sie an diesem Abend ein, die Installation wald – forest zu erkunden.

Der Wald ist sowohl Architektur als auch Organismus – außerhalb der Zivilisation ist er ein ambivalenter Ort, der gleichermaßen Fantasie und Ängste inspiriert. Chris Ziegler hat mit wald - forest eine interaktive Matrix kreiert, in der die Besucher den virtuellen Organismus des »Waldes« erforschen können und sich selbst spielerisch im medialen Raum erfahren. Die Installation ist auch am 29. und 30. Juli, jeweils von 11-17 Uhr, im Edith-Ruß-Haus für Medienkunst für Besucher geöffnet. Chris Ziegler wird anwesend sein.

Chris Ziegler

Arbeitet seit 1994 am Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Zusammenarbeit mit Tänzern, Choreografen, Musikern und Medienkünstlern in Produktionen für das Ballett Frankfurt, das Goethe Institut, die National Gallery of Kanada u.a. Mit William Forsythe und Nick Haffner entstand die CD-Rom Improvisation Technologies über Performanceraum und -zeit. Seit 2000 entwickelt Chris Ziegler interaktive Tanzperformances und Bühnenproduktionen, die er auf zahlreichen Festivals in den USA, der Ukraine, in Singapur und Japan präsentiert. Seine Produktion scanned (2001) wurde mit dem Preis für »Junge Kunst und Neue Medien« ausgezeichnet. Chris Ziegler lehrt in Gastprofessuren, hält Vorträge und organisiert Workshops für Tanz und Neue Medien.

Christine Bürkle

Studierte klassischen Tanz an der John-Cranko-Schule in Stuttgart und arbeitete anschließend am Staatstheater Stuttgart unter Marcia Haydee und am Opernhaus Zürich unter Uwe Scholz. 14 Jahre tanzte sie am Frankfurter Ballett unter William Forsythe, und heute arbeitet sie als freischaffende Tänzerin mit Spezialisierung auf Improvisation und als Tanztherapeutin.

Sandeep Bhagwati

Studierte von 1984 - 1987 Chor- und Orchesterleitung, Musiktheorie und Komposition am Mozarteum Salzburg.; Kompositionsstudium an der Musikhochschule München bis 1993. Er war Gastkomponist u. a. am IRCAM/Centre Pompidou, am ZKM Karlsruhe und am Institut für Elektronische Musik Graz. Neben seiner kompositorischen Arbeit entwickelt er neue Formen multimedialer musikalischer und theatraler Performance. Seit 1988 erarbeitet er für verschiedene deutsche Radiosender Beiträge zur zeitgenössischen Musik und veröffentlicht Essays und Analysen. Professur für Komposition und Multimedia an der Musikhochschule Karlsruhe von 2000- 2003 und Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg 2004/2005.

Sonntag, 30. Juli, 20 Uhr, Kulturetage

Madame K: Choreografie und Tanz: Nicole Seiler und Kylie Walters
One in a Million Tanzfilm von Nicole Seiler

"Im Vergleich mit unseren Idealen ist die eigene Wahrheit oft miserabel. Und: Kleider machen nicht immer Leute…" (Nicole Seiler)

Das Stück der Schweizer Choreografin und Videokünstlerin Nicole Seiler, Madame K, ist eine multimediale und choreografische Reise durch Fragmente aus dem Leben einer Frau, die hin- und hergerissen ist zwischen dem perfekten Bild, dem sie entsprechen soll, und ihrer eigenen Wahrheit. Mit One in a Million hat Nicole Seiler einen Tanzfilm kreiert, der das menschliche Bewegungsspektrum untersucht, Grenzen des Körpers erforscht und choreografische Möglichkeiten erweitert. Rhythmus, Raum und Zeit werden durch das Medium Video definiert und die Körper- und Tanzsprache wird neu erfunden. Der Film wird im Anschluss an das Stück Madame K gezeigt.

Nicole Seiler Ausbildung an der Dimitrischule in Versio und an der Vlaamse Dansacademie in Brügge, bis 1994 an der Ecole-Atelier Rudra Béjart in Lausanne und Beitritt zur Lausanner Tanztheatergruppe Cie Buissonnière. 1998 Choreographie für das Theaterstück Nora – ein Puppenhaus von Ibsen am Lausanner Théâtre de Vidy. 1998 Wechsel zur freischaffenden Theatergruppe Teatro Malandro in Genf und weltweite Tourneen. 2002 tanzt sie mit Cie Philippe Saire für ein Projekt der Expo02 und 2002/2003 mit Alias Compagnie. Gründung der eigenen Kompanie Cie Nicole Seiler anlässlich des Stückes Quoi? im Jahre 2002. Autodidaktische Ausbildung in Multimedia und Produktionen im Bereich Website, Videoprojektion, CD-Rom, Flashanimation und Digitalfotografie für zahlreiche Kompanien und Produktionen.

Kylie Walters Ausbildung in Musik und Tanz in Adelaide, Australien. 1991 Bachelor of Arts Degree Dance vom Victorian College of the Arts. Sie tanzt in Australien mit Character X und arbeitet in namhaften Produktionen in London, in Deutschland, in der Schweiz und in Amsterdam. 1995 Beitritt zur Alias Compagnie in Genf. Choreografie eigener Stücke und Engagement in verschiedenen Filmen, wie bspw. Greenhouse Infect (2003) von Vincent Pluss und Kylie Walters, Liebe S-Bahn (2003) von Mikel Aristegui, La Fête (1999) von Raymond Vuillamoz. Seit 2004 Mitglied der Compagnie DV8 in London.

Mittwoch, 2. August, 20 Uhr, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst
choréo-cinéma

Film-Vortrag von Heide-Marie Härtel Tanz als Theaterkunstform hat in seiner Entwicklung immer zeitgenössische Technologien in seine Darstellung einbezogen, um die ästhetischen und technologischen Möglichkeiten für dramaturgische, inhaltliche oder formale Zwecke zu nutzen. So führte die Annäherung von Tanz und Medien unter anderem zum so genannten »Video-Tanz«, der keine Bühnenfassung mehr kennt oder sich weitgehend von ihr gelöst hat und zum Experimentierfeld von Choreografen wurde. Heide-Marie Härtel, die Künstlerische Leiterin des deutschen Tanzfilminstituts bremen, wird anhand von Filmbeispielen und eigenen Produktionen einen Einblick geben in die historischen Zusammenhänge dieser Entwicklung und aktuelle Ausdrucksformen und -möglichkeiten vorstellen.

Heide-Marie Härtel Studierte an der Tanzakademie Köln und arbeitete von 1971-1978 mit Hans Kresnik am Bremer Tanztheater. Es folgte ein Magisterstudium der Kulturwissenschaften in Bremen. Seit 1978 Aufbau eines Tanzfilmarchivs und seit 1982 Regie, Kamera und Schnitt für TV-Anstalten sowie künstlerische Leitung des deutschen Tanzfilminstituts bremen.

Das deutsche Tanzfilminstitut bremen ist ein nationales Archiv zur Sammlung, Aufbereitung und Produktion von audio-visuellen Tanzdokumenten. 1991 als Non-profit-Organisation gegründet, unterstützt das Institut durch die Bereitstellung der gesammelten Materialien die Arbeit von Choreographen, Tanzkompanien, Theatern, Fachjournalisten und Fernsehanstalten und hilft bei der Produktion und Restauration von Tanzvideos und -filmen.

Donnerstag, 3. August, 20 Uhr, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst
»Rhythm is it!« - Tanz in der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche

»Rhythm is it!« - Tanz in der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche In Anlehnung an das renommierte Projekt und mit Hochachtung vor der pädagogischen Arbeit von Royston Maldoom und Simon Rattle, die mit 250 Kids und Teenagern ohne Erfahrung im Tanz eine Tanzperformance zu Strawinskys Le Sacre du Printemps erarbeitet haben, ist dieser Abend der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche gewidmet. Anhand von Beispielen wird Tanz als »pädagogische« Projektform und Maßnahme zur Bildung von Selbstvertrauen und Identität vorgestellt. Tanzpädagogen werden eigene Projekte vorstellen und gemeinsam mit Till Botterweck, Magali Sander Fett und Alexander Hauer über die Bedeutung der neuen Medien im Tanz sprechen.

Sonntag, 6. August, 12 Uhr, Kulturetage

tanz_video_performance / ciné-tanz In einer Matinee werden die Teilnehmer der Praxis Workshops ihre Ergebnisse dem Publikum auf der großen Bühne vorstellen. Die leitenden Tänzer/Choreografen, Filmer und Schauspieler werden anwesend sein und gemeinsam mit den Teilnehmern der Workshops die entwickelten Choreografien sowie die Tanzfilme präsentieren.

Praxis Workshops

31. Juli bis 6. August: tanz_video_performance Praxis Tanz-Workshop mit Magali Sander Fett, Alexander Hauer und Till Botterweck

Für die Leitung des Praxis Workshops konnten die Tänzerin und Choreografin Magali Sander Fett, der Schauspieler Alexander Hauer und der Videokünstler Till Botterweck gewonnen werden. Für die drei in Bremen lebenden Künstler ist das Interdisziplinäre wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit, wie sich bereits in den gemeinsamen Produktionen zeigte. Ihre Erfahrungen mit der Integration anderer Kunstrichtungen in den Tanz werden sie in diesem Workshop vermitteln. Neue Medien werden in immer größerem Maße Teil unseres Lebens und drängen auch in den Bereich von Tanz und Theater. So ist der Einsatz der Video-Kamera ein weiteres Mittel, durch welches sich neue Ausdrucksmöglichkeiten erschließen. Inspirationsquelle für die künstlerische Arbeit im Workshop sind die Persönlichkeiten der Teilnehmer, ihre Fähigkeiten und Geschichten.

Magali Sander Fett Auf die Ballettausbildung und Modern Dance in Porto Alegre, Brasilien, folgte das Studium an der Folkwang-Hochschule in Essen. Neben eigenen Choreografien arbeitete sie mit verschiedenen Choreografen, wie Rodolpho Leoni, Susanne Linke, Mark Sieczkarek und ist seit 2000 Mitglied des Bremer Tanztheaters unter der Leitung von Urs Dietrich. 1999 gewann sie den zweiten Preis beim Wettbewerb »Das beste deutsche Tanzsolo« in Leipzig mit ihrer Choreografie Sola und 2003 den Kritiker-Preis beim 17. Choreografen Wettbewerb in Hannover mit ihrer Choreografie VegeTable. 2004 war sie Artist in Residence im PACT Zollverein in Essen und erarbeitete dort das Stück Superstars, das mit der Förderung des Bremer Senats für Kultur in der Schwankhalle in Bremen zur Premiere kam.

Alexander Hauer Studierte Schauspiel an der Akademie der Künste Ulm. Nach zwei Spielzeiten am Fränkisch-Schwäbischen Städtetheater Dinkelsbühl und den Burgfestspielen Jagsthausen war er von 2000 bis 2003 festes Mitglied am moks, dem Kinder- und Jugendtheater des Bremer Theaters. Hier spielte er u.a. in drei Tanztheaterstücken des Choreografen Wilfried van Poppel. Seit 2003 tätig als freier Schauspieler in Tanz- und Theaterstücken sowie als Regisseur und Workshopleiter in verschiedenen Theaterprojekten.

Till Botterweck Studierte Architektur in Wuppertal und arbeitet seit dem Studium als Bühnenbildner und Videokünstler. Dabei entstanden Bühnenbilder, Videoinstallationen und Kurzfilme für und mit Choreografen, wie Rodolpho Leoni, Urs Dietrich, Geraldo Si, Magali Sander Fett, Helge Letonja und Samir Akika.

31. Juli bis 6. August ciné-tanz

Praxis Tanzfilm-Workshop mit Ulrich Scholz Der Filmemacher zahlreicher Tanzfilme, Mitarbeiter am deutschen Tanzfilminstituts bremen und Dozent zur Ausbildung von Mediengestaltern, Ulrich Scholz, wird den Praxis Workshop leiten und gemeinsam mit den Teilnehmern die Genres Tanzfilm und Tanzdokumentation untersuchen. Der Praxis Workshop begleitet das Festival zunächst mit dem dokumentierenden Kamerablick, um dann das Wesentliche des Tanzfilms zu erarbeiten – die Begegnungen mit dem Tanz, dem Tänzer und dem Choreographen … letztlich vielleicht sogar mit sich selbst und dem Kameraauge. Dabei werden drei Herangehensweisen an die Filmarbeit im Tanz vorgestellt und praktisch umgesetzt: der essayistische, subjektive Autorenblick; die objektiv beschreibenden Dokumentation; das TV Magazinformat mit den Regeln und Zeitvorgaben einer fiktiven Redaktion.Ulrich Scholz begleitet die Teilnehmer von der Konzeptentwicklung bis zum fertigen Film und seiner Präsentation im Rahmen der Matinee zum Abschluss des Festivals.

Der Workshop findet in Zusammenarbeit mit dem Lokalsender oldenburg eins statt.

Ulrich Scholz Studierte Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik an der Uni Bremen und arbeitet von 1987-1990 als freier Dozent für Videopraxis und Filmanalyse in der Jugend und Erwachsenenbildung. Es folgen ein Engagement als fester Kameramann und Editor bei Tele News Bremen GmbH und erste Arbeiten für ZDF, Deutsche Welle, NDR u.a. Seit 1994 ist er als freier Realisator, Kameramann und Autor für Wirtschaftsfilm und TV-Formate tätig und kommt 1996 als freier Mitarbeiter zum deutschen Tanzfilminstitut bremen. Hier arbeitet er als Kameramann, Editor und Realisator u.a. für die Sender Arte, 3SAT, ZDF – Der Spiegel im Tanz (1996), Nothing Hurts (2000), Zwischen Räumen (2001), Four for Nothing (2002), Tele Tanz Journal No 6/No7 (2004/2006) – , das Goethe Institut, diverse Tanzensembles und Theater, für Messen und Präsentationen. Geschäftsführender Gesellschafter der Filmproduktion docarts Medien GmbH Bremen seit 1999.

Edith-Ruß-Haus für Medienkunst
Öffnungszeiten: 29. und 30. Juni, 11-17 Uhr

Vorverkauf und Abendkasse für Madame K:
- Karten im Internet buchen und selbst ausdrucken unter www.kulturetage.de
- Kulturetage, Mo-Fr 10-14 und 16.30 bis 18.30 Uhr, mit tel. Karten-Information 0441/92480-0
- Oldenburg Tourismus und Marketing, Kleine Kirchstraße 10, Mo-Fr 10-18, Sa 10-14 Uhr
- Hörbuchladen Anna Thye, Schlossplatz 23, Mo-Fr 9.30-18.30, Sa 9.30-16 Uhr
- MTS City-Sound, Baumgartenstr. 12b, Mo-Fr 10-19, Sa 10-16 Uhr
- CD-Corner Rastede, Raiffeisenstr. 52, Mo-Fr 10-18.30, Sa 9-16 Uhr

Vorverkaufspreise zzgl. 10% Vorverkaufs- und 80 Cent Systemgebühr
An der Abendkasse Ermäßigung für Schüler, Studenten, Arbeitslose, Wehr- und Ersatzdienstleistende mit entsprechender Bescheinigung 
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. 
Wir bedanken uns bei den Sponsoren und Partnern: