Veranstaltung

Medienkunst-Workshops

01. November 2000, 00:00
Workshop

In seiner Naturgeschichte datiert Plinius im ersten Jahrhundert nach Chr. den Ursprung der Malerei als 6000 Jahre Kunst, die von den Ägyptern erfunden sei. Man habe den Schatten des Menschen mit Linien nachgezogen. Später habe man nur eine Farbe verwendet, was erst danach von einer kunstvolleren Malerei abgelöst worden sei, so wie sie heute noch extistiert. Noch später hat sich die Kunst weiter differenziert und man erfand das Licht und den Schatten, wobei die verschiedenen Farben sich wechselseitig zur Geltung bringen. In Korinth formte der Töpfer Dibutades die ersten Plastiken mit Hilfe seiner Tochter, die aus Liebe zu einem jungen Mann, der in die Fremde ging, bei Lampenlicht an der Wand den Schatten des Gesichtes mit Linien umzog; den Umriß füllte der Vater mit darauf gedrücktem Ton und machte ein Abbild, das er im Feuer brannte und später ausstellte.

Das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst Oldenburg führt von Herbst 2000 an Workshops mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern durch. 16 Medienkünstlerinnen und –künstler werden zur Teilnahme am ersten Praxis-Workshop mit Werner Nekes eingeladen, den Alexander Kluge als "einen der bedeutendsten Film-Avantgardisten der Welt" bezeichnet. Der erste Medienkunst-Workshop im Edith-Russ-Haus Oldenburg findet vom 1.-10. November 2000 statt.

Im Mittelpunkt des Workshops steht die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Medien vom Schattenwurf als frühester medialer Form bis zu derzeitigen aktuellen künstlerischen Konzepten. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops, Medienkünstler im Jahre 2000, stellt sich die Aufgabe, gemeinsam mythische Bilder künstlerisch als Film oder Video umzusetzen. Die Ergebnisse des Workshops werden in einer anschließenden Ausstellung im Edith-Russ-Haus präsentiert.

Neben dieser gemeinsamen Arbeit besteht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Ideen als individuelle Medienkunstarbeiten in einem Medium ihrer Wahl zu realisieren, sofern diese nicht den zeitlichen und ökonomischen Rahmen sprengen. Das Spektrum dieser individuellen künstlerischen Konzepte zum Thema "Körper.Projektionen" kann alle Formen medialer Inszenierungen umfassen (z.B. fotografische und filmische Produktionen, mediale Skulpturen und Environments, Klanginstallationen, digitale Medienprojekte).Der Aufenthalt in Oldenburg erfolgt auf eigene Kosten. Über die erfolgreiche Teilnahme am Workshop wird ein Zertifikat ausgestellt.