Draußen, Drinnen und Dazwischen - Das Fremde als Projektion des Selbst
Lisl Ponger, Film
"déjà vu" (Farbe, 23 Min.), 1999
In einem subtropischen Land drängen sich weiße Besucher an eine Stelle, wo dunkelhäutige Landarbeiter ihre Erntekörbe ausschütten. Sie schauen neugierig, als wollten sie die Teeblätter prüfen. Allenthalben zücken sie ihre Kameras, ob vor freiem Großwild oder berittenen Kamelen, angesichts geschmückter Menschenkörper oder alltäglicher Arbeitsvorgänge. Bisweilen richten sie selbst ihre Blicke in die Kamera, für später, für zuhause, wenn sie stolz die 'exotischen' Fundstücke zeigen würden. In dieser Pose steckt ein jahrhunderte altes Modell westlichen Reisens und Abbildens - der Tourist auf der Suche nach dem Fremden. Dienstag, 5. Februar 2002, 20.00 Uhr Marcel Odenbach, Video-Präsentation "In die Fremde gehen, um sich zu Hause zu fühlen" Über die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen als ein Versuch der Selbstreflexion. Marcel Odenbach (geb. 1953) zeigt Videoarbeiten aus 20 Jahren - ständig unterwegs von Europa bis in die USA und nach Afrika. Er gehört zur "zweiten Generation" der Videokünstler, deren Arbeiten von einem hohen ästethischen Anspruch geprägt sind. Als Künstler und Beobachter benutzt er Video, um die kulturelle Identität Deutschlands zu untersuchen und auch um die Art und Weise im Auge zu behalten, wie die westliche Welt mit Rassenkonflikten umgeht. Freitag, 15. Februar 2002, 20.00 Uhr Ingrid Mwangi, Performance "A woman in Purdah" In ihrer Performance bearbeitet die in Nairobi geborene Künstlerin eigene Erfahrungen mit rassistisch geprägten Reaktionen: der Blick auf Fremde, der Umgang mit dem Anderen und vor allem der Blick auf die fremde exotische Frau. |