Ausstellung

The Unknown Ideal

Zach Blas
24.10.2019 - 30.11.2020
  • Das Foto zeigt die Fassade des Edith-Russ-Hauses mit dem Banner zur Ausstellung Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt den Eingangsbereich des Edith-Russ-Hauses zur Ausstellung Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Doors. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Facial Weaponization Suite (Raum für Gesichtsbewaffnung). Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Facial Weaponization Suite (Raum für Gesichtsbewaffnung). Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Icosahedron 1.1 (Ikosaeder 1.1). Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Icosahedron 1.1 (Ikosaeder 1.1). Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Icosahedron 1.1 (Ikosaeder 1.1). Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Icosahedron 1.1 (Ikosaeder 1.1). Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: im here to learn so :)))))) (mit Jemima Wyman). Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: im here to learn so :)))))) (mit Jemima Wyman). Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: The Unknown Ideal (Esalen Institute). Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: The Unknown Ideal (Esalen Institute). Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Icosahedron 1.1 (Ikosaeder 1.1). Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Icosahedron 1.1 (Ikosaeder 1.1). Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Queer Technologies. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Queer Technologies. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Zach Blas: The Unknown Ideal. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Video Mummy. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Video Mummy. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Contra-Internet: Jubilee 2033. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Contra-Internet: Jubilee 2033. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Zach Blas: Contra-Internet: Jubilee 2033. Foto © Edith-Russ-Haus
    Zach Blas: Contra-Internet: Jubilee 2033. Foto © Edith-Russ-Haus
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The Unknown Ideal ist die erste Einzelausstellung des in London lebenden Künstlers, Filmemachers und Autors Zach Blas in Deutschland. Ein Schwerpunkt seiner vielgestaltigen künstlerischen Praxis sind die Beziehungen zwischen digitalen Technologien und den Kulturen und Politiken, die diese antreiben.

The Unknown Ideal bietet einen Überblick über Blas’ künstlerisches Schaffen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine kritische Befragung der Philosophien und Fantasien, die sich hinter Phänomenen wie künstlicher Intelligenz, dem Internet, Predictive Policing (vorausschauender Polizeiarbeit), Flughafensicherheit, Gesichtserkennung und biologischer Kriegsführung verbergen. In der Ausstellung, die Skulpturen, Videos, Musik und Installationen umfasst, werden Arbeiten seit den frühen 2000er Jahren gezeigt, darunter Icosahedron (2019), ein KI-Kobold, der die Zukunft der Vorhersage vorhersagt, transCoder (2008), eine queere Programmier-Antisprache, und video mummy (2004), eine mit Videotapes mumifizierte Schaufensterpuppe.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Weltpremiere von The Doors (2019). Bei dieser Multimedia-Installation handelt es sich um eine neue Auftragsarbeit, die sich mit psychedelischer Kultur, Drogenkonsum und künstlicher Intelligence auseinandersetzt. The Doors schließt an Blas’ Contra-Internet: Jubilee 2033 (2018) an, ein Film, der die Autorin Ayn Rand auf einem LSD-Trip begleitet, in dem sie die dystopische Zukunft des Internet erlebt. The Doors beschäftigt sich eingehender mit den Beziehungen zwischen dem Silicon Valley und der kalifornischen Gegenkultur der 1960er Jahre. Die Installation ist als mystischer künstlicher Garten mit Surround-Sound-Design und einer Sechs-Kanal-Videoarbeit angelegt; diese zeigt Sequenzen von Computergrafiken und psychedelischen Bildern, die durch maschinelles Lernen erzeugt werden und sich auf einen neuen Trend des Drogenkonsums, die Einnahme von Nootropika, beziehen. Im Unterschied zum Ethos der 1960er Jahre – „turn on, tune in, drop out“ – ist in der Hightech-Industrie die Einnahme von Nootropika zunehmend verbreitet, weil sogenannte „Smart Drugs“ versprechen, den Geist zu befreien, um besser und schneller arbeiten zu können. Zu den Nootropika zählen im Handel erhältliche „Stacks“ (Kombinationen mehrerer Inhaltsstoffe), Mikrodosen von LSD und psilocybinhaltige Pilze.

The Doors beruht auf der Vorstellung von einem psychedelischen Nootropika-Trip und auf eine Reihe von Verweisen auf die kalifornische Drogenkultur, darunter Aldous Huxleys Texte über LSD-Erfahrungen und die 1960er-Jahre-Rockband The Doors, deren Frontmann Jim Morrison den Spitznamen „Lizard King“ trug. Die Installation umfasst Spoken-Word-Poetry, Musik und Videos, die von einem KI-System erzeugt werden, das mit einer Vielzahl von Medien trainiert wurde, darunter Bilder von Psychedelic-Rock-Postern, LSD Blotter Art, Gehirnen, Heiliger Geometrie und Echsenhaut, Musik von den Doors, Binaural Beats, Crystal Bowl Sound Baths und ASMR-Tastatureingaben, aber auch Literatur über die Nootropika-Industrie und Morrisons Texte und Stimme. Die von der KI generierten Bilder, die zum Stillstand gebracht werden, bevor erkennbare Muster entstehen, zeigen Anklänge an die farbintensiven Bilder, die für die psychedelische Kultur charakteristisch sind. The Doors erinnert an eine Liquid Light Show der 1960er Jahre und präsentiert eine KI, die eine neue psychedelische Erfahrung für das Zeitalter der Nootropika erzeugt und Halluzinationen auslöst, wie man die Zukunft vorhersehen und beherrschen, das Gehirn für die Arbeit optimieren und ewig leben kann.

In diesem Sinne zitiert der Titel der Ausstellung Ayn Rands Buch Capitalism: The Unknown Ideal (1966; dt. Kapitalismus: Das unbekannte Ideal, 2017), in dem sie ihre moralistische Agenda des deregulierten Marktkapitalismus und des reulosen Individualismus als unbekannte Ideale darstellte. Blas beschäftigt sich seit Langem mit dem Vermächtnis und der verbreiteten Rezeption von Rand in den Oligopolen des Silicon Valley und stellt mit seinem Verweis auf Rand zugleich deren Zukunftsvisionen infrage. Das „unbekannte Ideal“ könnte vielmehr auf die politischen Herausforderungen der Gegenwart hindeuten: auf die Schwierigkeit, tragfähige politische Alternativen zu den herrschenden Kontrollsystemen der Überwachung und Technologie zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen.

Zach Blas hat zuletzt am Walker Art Center, auf der Gwangju Biennale 2018, bei Matadero Madrid, im Los Angeles County Museum of Art, auf der 68. Berlinale sowie bei Art in General, Gasworks und e-flux ausgestellt, Vorträge gehalten und filmische Arbeiten präsentiert. Er lehrt am Department of Visual Cultures des Goldsmiths, University of London, und war 2018 Preisträger des Stipendiums für Medienkunst der Stiftung Niedersachsen am Edith-Russ-Haus, Oldenburg.

The Doors wurde vom Edith-Russ-Haus, dem de Young Museum San Francisco und dem Van Abbemuseum Eindhoven gemeinsam in Auftrag gegeben.

Kuratiert von Edit Molnár & Marcel Schwierin.

Das Infoheft zur Ausstellung mit Kurzbeschreibungen aller ausgestellten Werke kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden. Die Nutzung ist ausschließlich für private Zwecke, andere Nutzungen müssen mit dem Edith-Russ-Haus abgestimmt werden. Download hier.

Publikation

    The Doors

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