Ausstellung

Geustermor

Torsten Haake-Brandt
11.10.2000 - 29.10.2000
  • Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Torsten Haake-Brandt: Geustermor. Foto © Edith-Russ-Haus
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GEUSTERMOR ist eine Arbeit über die Zeit und ihre Abwesenheit, über Arbeit und Langeweile, Kunst und Kreativität. 
GEUSTERMOR versammelt eine Fülle von dem, was der Künstler in den letzten Jahren hervorgebracht hat. 
GEUSTERMOR verbindet die Wörter "gestern, heute und morgen" zu einem Titel, der ein "work in progress" bezeichnet.

Seit mehreren Jahren verbringt der in Hamburg lebende Künstler Torsten Haake-Brandt seinen Künstleralltag mit der Analyse von Arbeit und Zeit, ihrer ökonomischen und kreativen Wertung, dem Verhältnis von Langeweile und Wiederholung, handwerklichen und technischen Produktionsprozessen.
Ironie ist die Strategie, Monotonie der Maßstab des Künstlers, denn nur durch beständige Wiederholung gelingt absoluter Stillstand.
Ob er Nudeln schüttelt, gefrorene Hühner tätowiert, im Schlaf malt oder Kfz-Zeichen singt, mit der singulären Ausdauer seines menschlichen Körpers sabotiert Torsten Haake-Brandt die Übermacht unserer Erlebnisgesellschaft.

Haake-Brandt arbeitet im Tagesschnitt 8 Stunden - eigentlich 5 Tage die Woche - und ab und zu einen sechsten oder siebenten Tag, um die Wochenstundenzahl zu erreichen.

Seine Aktionen kreisen um das Sinnlose der dauernden Wiederholung. Arbeit und Kunst führen nicht mehr zu einem Resultat. Sie sind ohne Effizienz, zum Vorschein kommt etwas, was der Künstler die "Nullschöpfung" nennt. Produktivität besteht nur noch in der quantitativen Hervorbringung des Immergleichen.

Die dauernde Wiederholung annuliert das Vergehen der Zeit. Im Kern schlägt Haake-Brandt eine Neudefinition des Zeitbegriffs vor. GEUSTERMOR befasst sich spielerisch und poetisch mit dem Thema der Zeit.
Im Kontext der Medienkunst stellt Torsten Haake-Brandt Kommentierungen über die Zeit vor, ohne dabei die primär technisch definierten, zeitbededingten Medien zu benutzen.

Für die zwei Stockwerke im Ausstellungsraum des Edith-Ruß-Hauses entwickelt Torsten Haake-Brandt eine aufwendige Fassung seines Installationszyklus GEUSTERMOR.
Diese gleicht einem experimentellen Arbeitsplatz, einer Inszenierung von Arbeitsergebnissen, Fundstücken, Ordnern, Absperrungen und musealen Reminiszenzen.
Sie stellt nicht nur die Zeitexistenz in Frage, sondern liefert in Wort und Bild Beweise dafür, dass die Zeit nicht existiert.

Die Arbeit Haake-Brandts spiegelt die Auseinandersetzung mit Künstleridentitäten und der Lebenswirklichkeit von Künstlern und Kunst.
Nicht mehr einsamer Geniestreich und sinnige Inspiration, sondern kontinuierliche Arbeit und Einsatz, zäher Überlebenswille speisen die Imagination.
In der Installation finden sich ironisch-liebevolle Widmungen an Künstlerkollegen wie Daniele Buetti, Marcel Duchamp, Joseph Beuys, Thomas Hirschhorn oder Carsten Höller.

Erwerbsarbeit gilt als Lebensgrundlage der heutigen Gesellschaft. Von diesem Druck ist auch künstlerische Arbeit befallen.
Die Arbeit Torsten Haake-Brandts trifft dabei auf einen Kern, aus dem die Kunst einen ersehnten Ausweg bietet: Künstler mögen erwerbslos sein, ohne Arbeit sind sie eigentlich nie.