Dave Allen - Naomi Ben-Shahar - Bernadette Corporation
Am Freitag, den 12. Dezember, eröffnet um 20 Uhr die Ausstellung Dave Allen, Naomi Ben-Shahar, Bernadette Corporation, in der die Arbeiten der diesjährigen Stipendiaten des Edith-Russ-Hausesfür Medienkunst präsentiert werden. In der Zeit von Juli bis Dezember 2003 entstand ein Programm mit Künstlergesprächen, Performances (18.Januar), mit der Produktion neuer Videos, mit Workshops und diese Ausstellung. Während des Eröffnungsabends werden Dave Allen und die Jugendlichen aus seinem Workshop ihre Musik gemeinsam vorführen.
In seinem Workshop mit zwei Oldenburger Gymnasiasten erkundete Dave Allen (D/GB) das Prinzip der Übertragung: In einem Wissensaustauschunterrichteten ihn die Jugendlichen im Umgang mit Computerprogrammen, und er informierte sie im Gegenzug über seine praktische Arbeit zu Pop/Rock Musik und experimental/klassischer Musik des letzten Jahrhunderts. In der Ausstellung werden die jüngsten musikbezogenen Arbeiten von Dave Allen präsentiert.
Im November drehte Naomi Ben-Shahar(ISR/USA) in Zusammenarbeit mit Jeremy Bernstein in Oldenburg zwei neue Arbeiten. Diese Videos sind neben früheren Produktionen Bestandteil der Ausstellung. Das Hauptwerk Naomi Ben-Shahars sind Videos, die sozialen Ereignissen in der Dunkelheit nachspüren. Die Künstlerin beobachte tmenschliche Interaktionen an verschiedenen Orten und inunterschiedlichen Situationen und konzentriert sich auf die Dynamik inder Gruppe und die Bewegung zwischen dem individuellen Bewusstsein undseinem mentalen Raum.
Bernadette Corporation (USA/F) präsentiert neue Objekte und daserste aus einer Serie von Videos, die sich der populären Selbsthilfe-Strategien (wie Diätprogramme, Meditationsanleitungen, besserer Sex für Paare) annehmen. Ihre Videos handeln vom emotionalen und psychischen Zustand des heutigen städtischen Lebens, in denen sie nach einer "alternativen" Idee von Gesundheit suchen. Als Kritik anzeitgenössischer Subjektivierung und einer Gesellschaft der Kontrolle behandelt diese Serie auf spielerische Weise das Leben in kapitalistischer Schizophrenie auf dem Weg zu einer zunehmenden De-Subjektivierung. Das Projekt ist als mikro-politische Kur, als Alternative zu Prozac und Paxil zu verstehen.
Das Stipendiatenprogramm des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst wird gefördert durch die Stiftung Niedersachsen.