Ausstellung

Encyclopaedia Cinematographica

Christoph Keller
01.09.2015 - 11.10.2015
  • Das Foto zeigt das Aquarium mit dem Kunstwerk von Christoph Keller: Encyclopedia Cinematographica. Foto © Edith-Russ-Haus
    Christoph Keller: Encyclopedia Cinematographica. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Aquarium mit dem Kunstwerk von Christoph Keller: Encyclopedia Cinematographica. Foto © Edith-Russ-Haus
    Christoph Keller: Encyclopedia Cinematographica. Foto © Edith-Russ-Haus
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Ab September präsentiert das Edith-Russ-Haus für Medienkunst in seinem nach außen gerichteten Ausstellungsformat Aquarium wieder ein neues Projekt: Der Künstler Christoph Keller zeigt seine Installation "Encyclopaedia Cinematographica". Die Arbeit ist vom 1. September bis 11. Oktober täglich von Sonnenuntergang bis Mitternacht von der Katharinenstraße/Ecke Peterstraße aus zu sehen.

Die Encyclopaedia Cinematographica war ein wissenschaftliches Forschungsprojekt der 1950er Jahre am Institut für wissenschaftlichen Film in Göttingen (IWF), in dem die Bewegungsarten von Tieren filmisch festgehalten wurden. In mehreren tausend Kurzfilmen sollte die gesamte bewegte Welt erfasst werden. Christoph Keller hat für seine Installation eine Auswahl der Filme getroffen, daraus die kleinste mögliche Bewegungseinheit isoliert und diese Bewegungseinheiten zu 40 Loops aneinander gereiht. Diese sich endlos fortbewegenden Tiere zeigt er im Aquarium des Edith-Russ-Hauses in Form einer 2-Kanal-Videoinstallation.

Kellers Installationen muten häufig wie Versuchsanordnungen an und beschäftigen sich mit Phänomenen der Wissenschaft und ihren Utopien. Er verbindet Methoden und Bilder aus Wissenschaft und Technik mit dem räumlichen, aber auch psychisch-physischen Erfahren der Kunst.

Christoph Keller hat nach seinem Studium der Mathematik und Physik (1987-1995) Freie Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin studiert (1993-1996) und ein postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln (1996-1999) abgeschlossen. Seitdem ist er als bildender Künstler auf internationalen Ausstellungen präsent, u.a. auf der Lyon Biennale (2011), der Ausstellung Klimakapseln im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (2010) und auf der Bienal de Fin del Mundo in Argentinien (2009). Er hat für seine Arbeiten diverse Preise und Stipendien erhalten, u.a. den Ars Viva Preis für Kunst und Wissenschaft, das P.S.1-Stipendium in New York und das Recollets-Stipendium in Paris. Keller lebt und arbeitet in Berlin.

Mit dem im Frühjahr 2015 ins Leben gerufenen Ausstellungsformat Aquarium möchten die Leiter des Edith-Russ-Hauses im wahrsten Sinne des Wortes ein Fenster zum städtischen Raum hin öffnen. Genutzt wird dafür der Seminarraum des Edith-Russ-Hauses, dessen Fenster zur Katharinenstraße/Ecke Peterstraße hinausgehen. Die wechselnden Installationen in den Fenstern leuchten so in den Straßenraum hinein und tragen die Medienkunst in die Stadt. Gezeigt werden im Aquarium zum einen Installationen von internationalen Künstlern. Das Ausstellungsformat bietet aber auch jungen und lokalen Künstlern ein Forum, um in spielerischer, experimenteller und flexibler Form direkt mit der Stadt zu kommunizieren.

Kuratiert von Edit Molnár & Marcel Schwierin.

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