States of Being
In der Ausstellung States of Being führt das Edith-Russ-Haus für Medienkunst zwei junge künstlerische Positionen zusammen, die in einen scheinbar magischen Dialog mit einander treten. Kerstin Ergenzinger und Yunchul Kim realisieren komplexe Installationen, die auf äußere Einflüsse, unter anderem die BesucherInnen im Raum, reagieren und sich nach ihnen ausrichten und so unterschiedliche Seinszustände durchlaufen.
In Yunchul Kims jüngster Arbeit Flare, die durch ihr ungewöhnlich extremes Querformat von 15 x 300 cm sofort ins Auge sticht, reagiert die flüssige Oberfläche auf elektromagnetische Felder und Licht. Hinter der an einen Sehschlitz erinnernde Tafel setzt sich eine gestaltlose Masse in Bewegung, die an Staubscheiben um Sterne oder interstellare Nebel erinnert und alchemistischen Experimenten oder Zauberei zu entstammen scheint. Dass es sich um genaue naturwissenschaftliche Forschung handelt, zeigt der Künstler in einem Labor in den Ausstellungsräumen, das in Workshops auch zum aktiven Ort des Experimentierens und Forschens wird.
Den künstlerischen Materialstudien Yunchul Kims stehen die fragilen Rauminstallationen Kerstin Ergenzingers gegenüber. Die Arbeit Whiskers in Space, die vis á vis der Effulge im zentralen Eingangsraum des Edith-Russ-Hauses präsentiert wird, lässt an die feinfühligen Schnurrhaare von Katzen denken. Fedrig-leicht anmutende Gebilde ragen in die Höhe und bilden eine bewegliche Landschaft, die feinste Luftbewegungen misst und ihrerseits in kinetische und akustische Reaktionen übersetzt.
Ergänzt werden die Arbeiten beider KünstlerInnen durch die Präsentation von Zeichnungen, die auf dem Weg der künstlerischen Fertigung entstanden sind oder die Arbeiten im Nachhinein kommentieren.
In States of Being potenzieren sich die Werke Kerstin Ergenzingers und Yunchul Kims gegenseitig in ihrer poetischen Kraft und lassen die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung teilhaben an dieser magischen Gegenüberstellung.
Beide KünstlerInnen sind Stipendiaten im Stipendium für Medienkunst der Stiftung Niedersachsen am Edith-Russ-Haus, Kim 2011 und Ergenzinger 2012.