Die neunte Kunst - Unwanted Stories
Die Neunte Kunst – Unwanted Stories ist eine internationale Gruppenausstellung zeitgenössischer Kunst, deren Ausgangspunkt der Comicroman, die Graphic Novel ist. Die Ausstellung konzentriert sich auf „düstere“ Beispiele dieses Genres und untersucht Werke mit Geschichten, die sonst nicht in Bildern erzählt werden könnten, weil es zu ihnen keine Fotografien gibt. Dabei umfasst die Ausstellung nicht nur die Graphic Novels selbst; sie geht auch der Frage nach, wie dieses faszinierende Genre eine Vielzahl von künstlerischen Formen beeinflusste, die von großformatigen Wandzeichnungen und Reportagezeichnungen bis zu Animationsfilmen und den verschlungenen Erzählstrukturen von Computerspielen reichen. Verhandelt werden klassische Themen der Graphic Novel, wie die Innenschau der erzählenden Person und Science-Fiction, aber auch politische Themen, die ansonsten oftmals ohne Illustrationen vermittelt werden, wie etwa zeitgenössische Formen von Sklaverei und digitale Rekonstruktionen von Auschwitz. In diesen Arbeiten verbinden sich journalistische Recherchen und forensische Rekonstruktionen mit Innenwelten und persönlichen Obsessionen. Dabei wird immer auch das Medium selbst und seine Geschichte reflektiert. Die ausgestellten Arbeiten nutzen die Suggestionskraft der populären grafischen Erzählungen, dekonstruieren sie aber zugleich, weil ihr bewusster Einsatz einfacher Techniken die glatte High-Tech-Ästhetik heutiger Computeranimation konterkariert. So entstehen merkwürdige, nie gesehene Welten, die dem Publikum nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Unwanted Stories ist Teil der Kooperation Die Neunte Kunst zwischen dem Stadtmuseum Oldenburg, dem Horst-Janssen-Museum und dem Edith-Russ-Haus, die sich dem Thema der Graphic Novel in drei Ausstellungen aus unterschiedlichen Perspektiven widmen. Als verbindendes Element wird an jedem Ausstellungsort eine Originalzeichnung von Will Eisner gezeigt, der als einer der Begründer des Genres gilt.
Kuratiert von Edit Molnár & Marcel Schwierin.
Das Infoheft zur Ausstellung mit Kurzbeschreibungen aller ausgestellten Werke kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden. Die Nutzung ist ausschließlich für private Zwecke, andere Nutzungen müssen mit dem Edith-Russ-Haus abgestimmt werden. Download hier.