Forensic Architecture − Online Filmvorführung und Gespräch
Anlässlich der Ausstellung Negotiating the Law von Mario Pfeifer im Edith-Russ-Haus laden wir Sie zu einem Online-Screening und Gespräch zwischen dem Künstler und Robert Trafford von Forensic Architecture (FA) ein.
Das Gespräch zwischen Pfeifer und Trafford findet im Anschluss an die Vorführung von Projekten von Forensic Architecture statt und wird sich auf ihr gemeinsames Interesse konzentrieren, wie forensische Methoden Kunstinstitutionen nicht nur um die Darstellung und Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen erweitern, sondern auch als dikursive Räume um solche Verstöße und ziviles Engagement öffnen können.
Forensic Architecture (FA) ist eine Rechercheagentur mit Sitz am Centre for Research Architecture, Goldsmiths, University of London. Sie untersucht Menschenrechtsverletzungen, einschließlich von Gewaltaten die von Staaten, Polizeikräften, Militärs und Unternehmen begangen wurden. FA arbeitet mit Institutionen aus der gesamten Zivilgesellschaft zusammen, von Aktivisten über Anwaltsteams bis hin zu internationalen NGOs und Medienorganisationen, um Untersuchungen mit und im Namen von Gemeinschaften und Einzelpersonen durchzuführen, die von Konflikten, Polizeigewalt, Grenzregimen und sogenannter „environmental violence“ − Gewalt unter anderem im Zusammenhang mit Ressourcenausbeutung und Umweltverschmutzung − betroffen sind.
Robert Traffords Rolle bei Forensic Architecture umfasst Open-Source-Forschung, Data-Mining und -analyse sowie das Schreiben und Lektorieren für Drehbücher und Ausstellungen, als auch gelegentliche Berichterstattung. Er ist außerdem Projektkoordinator. 2017 schloss er einen MA in Investigativem Journalismus an der City, University of London ab, nachdem er zuvor Philosophie und Theologie am Jesus College, University of Oxford studierte. Beide Abschlüsse machte er mit Auszeichnungen. Bevor er zu Forensic Architecture kam, war Robert als freier Journalist tätig, was ihn unter anderem nach Frankreich und Griechenland brachte, um über die Flüchtlingskrise zu berichten. Seine Texte sind unter anderem in The Intercept, The Times und The Independent erschienen. − forensic-architecture.org
Mario Pfeifer war 2019 Preisträger des Stipendiums für Medienkunst der Stiftung Niedersachsen am Edith-Russ-Haus. Er wurde 1981 in Dresden geboren und studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, der Universität der Künste Berlin, der Städelschule − Hochschule für Bildende Künste Frankfurt am Main und dem California Institute of the Arts Los Angeles. Pfeifer war Fulbright- und DAAD-Stipendiat und Artist-in-Residence am ISCP in New York, den Gasworks in London und der Cité Internationale des Arts in Paris. Einzelausstellungen: unter anderem 2020 Folkwang Museum Essen; 2019 The Power Plant Toronto; 2019 Pylon Lab Dresden; 2018 Kunstsammlungen Chemnitz; 2016 GfZK Leipzig; 2016 ACUD Berlin; 2015 Fotomuseum Winterthur; 2015 Ludlow38 New York. Gruppenausstellungen: unter anderem 10. Berlin Biennale; 11° Bienal do Mercosul , Kunsthalle Düsseldorf; Neuer Berliner Kunstverein; KunstWerke Berlin; Städelmuseum Frankfurt am Main. − www.mariopfeifer.com