Ausstellung

Shadow Citizens

Želimir Žilnik
19.04.2018 - 17.06.2018
  • Das Foto zeigt die Fassade des Edith-Russ-Hauses mit dem Banner zur Ausstellung Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt den Eingangsbereich des Edith-Russ-Hauses während der Ausstellung Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
    Želimir Žilnik: Shadow Citizens. Foto © Edith-Russ-Haus
/ 28

Die Ausstellung Shadow Citizens bietet einen Einblick in die radikale filmische Praxis und das umfangreiche Werk des Filmemachers Želimir Žilnik (geb. 1942, lebt in Novi Sad, Serbien). Seit seinen Anfängen in der lebendigen jugoslawischen Amateurfilmszene der 1960er-Jahre hat Žilnik über fünfzig Filme gemacht, darunter mehrere Spielfilme und Fernsehproduktionen, oft im Genre des Doku-Dramas. Žilnik fand frühzeitig internationale Anerkennung und erhielt für Early Works auf der Berlinale 1969 den Goldenen Bären für den besten Film. In den 1970er-Jahren stießen seine Filme beim politischen Establishment auf Ablehnung, sodass er Jugoslawien verließ und nach Westdeutschland ging, wo er mehrere Independent-Filme realisierte, darunter einige der ersten Produktionen, die sich mit dem Thema der sogenannten „Gastarbeiter“ beschäftigen. In den 1980er-Jahren verließ er Deutschland, da seine Filme auch hier politisch zurückgewiesen und zensiert wurden, und kehrte nach Jugoslawien zurück. Dort drehte er zahlreiche Fernseh- und Spielfilme, in denen er die ersten Symptome der zunehmenden gesellschaftlichen Konflikte des Landes aufzeigte. In den 1990er-Jahren beschäftigten sich seine Filme mit den Schwierigkeiten der postsozialistischen Transition und dem Thema Migration.

Žilniks Filme haben oftmals geradezu prophetisch Ereignisse in der Wirklichkeit vorweggenommen, darunter die Auflösung Jugoslawiens, die Transition der Wirtschaft vom Sozialismus zu einer neoliberalen Ordnung, die Abschaffung von Arbeitnehmerrechten und allgemeine gesellschaftliche Erosionsprozesse, die mit der Arbeitswelt und Migrationsbewegungen zusammenhängen. Der Ausstellungstitel Shadow Citizens verweist auf Žilniks lebenslange Beschäftigung mit den unsichtbaren, unterdrückten, unterrepräsentierten und verzerrt dargestellten Mitgliedern der Gesellschaft. Der Begriff „shadow citizens“ (Schattenbürger) verweist ebenfalls auf eine Form von politischem Engagement in der „Amateurpolitik“ – auf ein fantasievolles, subversives und unkonventionelles Wissen und alternative Wahrnehmungen, die in jeder Gesellschaft unterschwellig vorhanden sind und die sich gelegentlich sichtbar gegen die ‚normale‘ Politik auflehnen. Dem Urbanisten Andy Merrifield zufolge ist die Trennung zwischen Amateur- und Berufspolitik tatsächlich „eine politische Unterscheidung, die man hinterfragen und in Bewegung bringen kann“ wie tektonische Platten. Der mutige Einsatz von Amateurinnen und Amateuren spielt in Žilniks Filmen in konzeptueller und methodischer Hinsicht eine bedeutende Rolle, und die Ausstellung untersucht die vielfältigen Potenziale von „shadow citizens“ und den Druck, den die Unterströmung der Amateurinnen und Amateuren in der emanzipatorischen Politik und Kunstproduktion erzeugen kann.

Die Ausstellung umfasst Žilniks fünfzigjährige Laufbahn; im Mittelpunkt stehen mehrere seiner Langfilme, ergänzt durch zahlreiche Kurzfilme und Ausschnitte aus längeren Arbeiten. Diese sind nach thematischen Bezügen geordnet, die sich durch Žilniks Werk hindurchziehen und mit dem Begriff der „shadow citizens“ verknüpft sind, wie etwa Fragen der Schattenwirtschaft, Grenzen, Migration, Arbeit, Terrorismus, revolutionäre Erschöpfung und Konflikte zwischen parallelen Entwicklungen der Moderne. Jeder Themenbereich der Ausstellung beschäftigt sich mit strukturellen Aspekten, die Žilnik frühzeitig als entscheidende Faktoren des gesellschaftlichen Wandels erkannte und die ein Licht auf heutige soziale und politische Dringlichkeiten werfen. Zugleich untersucht die Ausstellung Žilniks besondere Methode des Filmemachens in verschiedenen Produktionszusammenhängen, wie auch seine Beziehungen zu den Protagonisten und Protagonistinnen seiner Filme, von denen viele in mehr als einem Werk zu sehen sind. Diese Beziehungen zu und zwischen seinen Darstellern und Darstellerinnen stehen im Mittelpunkt von Among the People: Life and Acting (2018), einer neuen Auftragsarbeit, die für diese Ausstellung entstand und viele Beteiligte nach Jahren noch einmal zusammenbringt, um über Žilniks Filme und deren Einfluss auf ihr persönliches und gemeinsames Leben zu sprechen.

Der Begriff „Schattenbürger“ als Bezeichnung für verschiedene Minderheiten, die überall zunehmend zu Mehrheiten werden, zieht sich durch Žilniks Œuvre und wird darin als Möglichkeit verstanden, eine neue Vorstellung von Staatsbürgerschaft zu entwickeln, die über die gegenwärtigen Grenzen hinausgeht.

Als Teil der Ausstellung werden über zwanzig Filme Zilniks hier zu sehen sein. Viele davon werden nur selten im Kino gezeigt, und alle werden in diesem Umfang erstmals online verfügbar sein. Die Filme zeigen verschiedene Phasen und Arbeitsbedingungen in Žilniks Praxis. Sie sind in fünf Gruppen geordnet, von denen jede während der Ausstellung für einen begrenzten Zeitraum gesichtet werden kann. Das erste Online-Filmscreening-Programm beginnt am 22. April 2018; weitere Termine werden auf der Website angekündigt.

Die Website wurde ursprünglich 2009 im Rahmen des von Kuda.org organisierten Projekts For an Idea – Against the Status Quo veröffentlicht. Sie wird für diese Ausstellung umfassend aktualisiert und ist auch eine wertvolle Quelle für zahlreiche Texte über Žilniks Werk.

Während des Filmprogramms am Eröffnungswochenende (20./21. April 2018) im Kino cine k wird Želimir Žilnik anwesend sein.

Shadow Citizens wurde in 2018 in der Galerija Nova in Zagreb und 2020 in der Kunsthalle Wien gezeigt.

Kuratiert von WHW (What, How & for Whom): Ivet Ćurlin, Ana Dević, Nataša Ilić, and Sabina Sabolović.

Das Infoheft zur Ausstellung mit Kurzbeschreibungen aller ausgestellten Werke kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden. Die Nutzung ist ausschließlich für private Zwecke, andere Nutzungen müssen mit dem Edith-Russ-Haus abgestimmt werden. Download hier.

Zugehörige Publikationen

    CONVERSATION between Ana Dević & Želimir Žilnik / GESPRÄCH zwischen Ana Dević & Želimir Žilnik(2018)

  • YouTube:
    Dienst aktivieren und der Datenübertragung an YouTube zustimmen. Informationen zum Datenschutz und dem Widerruf der Freigabe finden Sie hier: Datenschutzerklärung

Gefördert durch

Kulturstiftung des Bundes
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
EWE Stiftung