Ausstellung

Autonomy Cube

Trevor Paglen ; 
Jacob Appelbaum
23.10.2015 - 03.01.2016
  • Das Foto zeigt die Fassade des Edith-Russ-Hauses mit dem Banner zur Ausstellung Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt den Eingangsbereich des Edith-Russ-Hauses während der Ausstellung Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Trevor Paglen & Jacob Appelbaum: Autonomy Cube. Foto © Edith-Russ-Haus
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Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst präsentiert die Ausstellung Autonomy Cube von Trevor Paglen und Jacob Appelbaum. Erstmals dient das Tor-Relais des Autonomy Cube als Austritts-Server; dieser ist Teil eines globalen Netzwerks von Servern, die von Freiwilligen zur Verfügung gestellt werden und einen anonymen Internetzugang bieten, der weit über die Grenzen des Ausstellungsraums hinausgeht. Zudem bezieht sich der Autonomy Cube auf die architektonische Form der Institution: Indem er die kubische Gestalt des Gebäudes widerspiegelt, transformieren die Skulptur und ihre Repeater das gesamte Edith-Russ-Haus in einen Autonomy Cube, der einen freien, nicht überwachten Internetzugang bietet.

Autonomy Cube ist als Skulptur konzipiert, die in Kunstmuseen, Galerien und öffentlichen Räumen aufgestellt wird. Die Skulptur soll „betrachtet“ und „genutzt“ werden. Dies geschieht auf unterschiedliche Weise. Mehrere mit dem Internet verbundene Computer, die in der Skulptur untergebracht sind, erzeugen dort, wo sie aufgestellt wird, einen offenen Wi-Fi-Hotspot mit der Bezeichnung „Autonomy Cube“. Alle können auf dieses Netzwerk zugreifen und es zum Surfen im Internet nutzen.

Der Autonomy Cube bietet allerdings keine gewöhnliche Internet-Verbindung. Die Skulptur routet den Wi-Fi-Datenverkehr über das Tor-Netzwerk, ein globales Netzwerk aus tausenden von Servern, Relais und Diensten, die von Freiwilligen zur Verfügung gestellt werden, um Nutzerdaten zu anonymisieren.

Darüber hinaus fungiert der Autonomy Cube selbst als Tor-Relais und kann von Nutzerinnen und Nutzern weltweit verwendet werden, um ihren Internetnutzung zu anonymisieren. Sobald der Autonomy Cube installiert ist, werden die Skulptur, die Institution und die Nutzerinnen und Nutzern zu Elementen einer Internet-Infrastruktur, die dem Schutz der Privatsphäre dient.

„[D]as Internet ist kein eigenständiger, gesonderter Bereich, in dem einige wenige Funktionen unseres Lebens ablaufen. Es ist nicht nur unser Postamt und unser Telefon. Es ist vielmehr das Epizentrum unserer Welt, der Ort, an dem praktisch alles erledigt wird. Dort werden Freundschaften geschlossen, Bücher und Filme ausgesucht, politischer Aktivismus organisiert und die privatesten Daten erzeugt und gespeichert. Dort entwickeln wir unsere Persönlichkeit und unser Selbstempfinden, und dort bringen wir es zum Ausdruck.“ – Glenn Greenwald

Der Autonomy Cube thematisiert die Zukunft dieses „Ortes“, des Internets, und die komplexen Möglichkeiten, mit denen die Kunst an diesem Diskurs teilnehmen kann.

Der Autonomy Cube istdas einzige Kunstwerk, das in der Ausstellung im Edith-Russ-Haus gezeigt wird. Er erzeugt einen einladenden öffentlichen Raum, eine Agora: einen offenen Versammlungsort für alle, die die Skulptur durch ihre Nutzung aktivieren. Während der Laufzeit der Ausstellung bleibt der Eintritt in das Edith-Russ-Haus kostenlos, um den freien Zugang zum Cube zu gewährleisten.

Der Autonomy Cube ist inspiriert von Hans Haackes Condensation Cube (1963–1965) und verbindet auf einzigartige Weise Kunst, Technologie und bürgerschaftliches Engagement. Die Skulptur bezieht sich allerdings weniger auf das Erbe der Institutionskritik, sondern beschäftigt sich mehr mit der Stärkung und Weiterentwicklung von Institutionen.

Das Edith-Russ-Haus entwickelte diese auf einem einzigen Kunstwerk beruhende Ausstellung, um darauf aufmerksam zu machen, wie Überwachungstechnologien zunehmend unseren Alltag durchdringen. Doch trotz des Risikos, dass offene Gesellschaften zu Überwachungsstaaten werden, steht die Öffentlichkeit dieser Entwicklung oft beunruhigend gleichgültig gegenüber. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und nach den jüngsten journalistischen Enthüllungen, die massive staatliche Überwachungsmaßnahmen aufgedeckt haben, die sich der Zustimmung durch die Bürgerinnen und Bürger oder demokratischen Verfahren entziehen, greift das Projekt Autonomy Cube noch einmal die utopischen Ideen aus der Anfangszeit des Internets auf. In einer Zeit, in der wir zunehmend online „leben“ und dabei ständig Gefahr laufen, ausspioniert zu werden, zielt das Projekt darauf ab, eine notwendige öffentliche Debatte über die Freiheit der Kommunikation und das Persönlichkeitsrecht (wie auch unsere Würde) anzustoßen.

In den Ausstellungsräumen im Untergeschoss haben Paglen und Appelbaum in Zusammenarbeit mit den Kuratorinnen und Kuratoren des Edith-Russ-Hauses weitere Präsentationen entwickelt, die sich mit Fragen des Tor-Netzwerks, der Überwachung und der Privatsphäre beschäftigen. Dadurch entstand ein Raum, der die gesellschaftlichen und politischen Kontexte aufzeigt, welche die Entwicklung des Cube beeinflusst haben.

Neben einem öffentlichen Bibliotheks- und Lesesaal werden Video-Screenings von Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen die komplexe Thematik der Überwachungstechnologien vertiefen. Außerdem wird, ergänzend zum Autonomy Cube, als fortlaufende Systemanalyse eine Visualisierung des stetigen Datenflusses der Server-Skulptur gezeigt.

Kuratiert von Edit Molnár & Marcel Schwierin.

Das Infoheft zur Ausstellung mit Kurzbeschreibungen aller ausgestellten Werke kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden. Die Nutzung ist ausschließlich für private Zwecke, andere Nutzungen müssen mit dem Edith-Russ-Haus abgestimmt werden. Download hier.

Zugehörige Publikationen

Gefördert durch

Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Stiftung Niedersachsen