Ausstellung

Formen, Spuren, Löschungen

Paul deMarinis
11.09.2010 - 07.11.2010
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Paul DeMarinis: Formen, Spuren, Löschungen. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Paul DeMarinis: Formen, Spuren, Löschungen. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Rhondo in Blew a La Cold Turkey. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - Rhondo in Blew a La Cold Turkey. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Loving-Dying. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - Loving-Dying. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Ich (auch) Berliner. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - Ich (auch) Berliner. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Paul DeMarinis: Formen, Spuren, Löschungen. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Paul DeMarinis: Formen, Spuren, Löschungen. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Dinner at Ernies. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - Dinner at Ernies. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Fragments of Jericho. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - Fragments of Jericho. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Al and Mary Do the Waltz. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - Al and Mary Do the Waltz. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Al and Mary Do the Waltz. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - . Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Edison Effect - Al and Mary Do the Waltz. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Edison Effect - . Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Pygmy Gamelan. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Pygmy Gamelan. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: The Pygmy Gamelan. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: The Pygmy Gamelan. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: Tongues of Fire. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: Tongues of Fire. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: Hypnica. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: Hypnica. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: Hypnica. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: Hypnica. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
    Paul DeMarinis: Rome to Tripoli. Foto Franz J Wamhof © Edith-Russ-Haus
/ 19

Mit Paul DeMarinis' Formen, Spuren, Löschungen präsentiert das Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Deutschland dessen erste Retrospektive. In seinen Objekten und komplexen Installationen beschäftigt er sich mit naturwissenschaftlichen Phänomenen und technischen Geräten und Innovationen, bekannten wie unbekannten, die er auf seine Weise umdeutet, indem er sie kritisch, humorvoll und poetisch für seine eigenen Erfindungen und Re-Erfindungen nutzbar macht.

DeMarinis gilt als Pionier der Medienkunst, doch sein Schaffen ist im gleichen Maße Medienarchäologie, da durch seine Neuinterpretationen von Artefakten auch deren ursprüngliche Funktionen sichtbar und erfahrbar werden.

Im Zentrum der Ausstellung steht die Installation The Edison Effect (1993), die aus neun selbstständigen Arrangements besteht, die ungewöhnliche Audioabspielgeräte darstellen. Einige weisen einen konkreten Bezug zu Thomas Alva Edison auf, dessen Erfindungsreichtum in diesem Werk eine leicht ironische Hommage erfährt.

Im dunklen Ausstellungsraum tasten Laser alte Grammophonschallplatten, Wachszylinder, Hologramme, Walzen, Teller und Schallplatten aus Lack oder Bienenwachs ab. Die Lichtreflexe werden in elektrische Signale umgesetzt, die von Lautsprechern wiedergegeben werden. Das Licht der Laser wird unter anderem von einem alten Fernseher, Goldfischen oder den Ausstellungsbesuchern selbst gesteuert und verändert.

Wie The Edison Effect zeigen die weiteren Werke DeMarinis in der Ausstellung ein absichtliches „Missverständnis“ von technischen Geräten, Kommunikationsmedien und physikalischen Phänomenen. Arbeiten wie Gray Matter (1995) funktionieren, wenn sich Besucher daran beteiligen. In diesem Fall kann man durch Berühren elektrisch geladene Objekte wie eine Zinkbadewanne zum Klingen bringen und so Musik erzeugen.

In einem Nachbau von Majoranas Radiosender aus dem Jahr 1908 verbinden sich Hochspannung und Schwefelsäure, um die zersetzenden und unwillkommenen Klänge westlicher Kultur (Mozart, Verdi, Bayrische Ländler und futuristische Gedichte) in fremde Ohren zu träufeln.

Dust zeigt einen Teil von Paul DeMarinis' Sammlung von Bildern vermisster Kinder, hintereinander in das Lichtgedächtnis eines phosphoreszierenden Puders eingebrannt.

Tongues of Fire präsentiert auf den manometrischen Flammen des 19. Jahrhunderts basierende Filmaufnahmen von vibrierenden Flammen, die mündliche Sprachäußerungen wiedergeben.


Alle neun gezeigten Arbeiten überraschen, bezaubern und erzeugen Staunen angesichts der Möglichkeiten der künstlerischen Nutzung von technischen Geräten und naturwissenschaftlichen Phänomenen.


Elektronisch aufgerüstete Metronome sprechen mit den Stimmen von Hypnotiseuren, um die Zuhörer in einen empfänglichen Zustand zu versetzen.

Ergänzt wird die Ausstellung seit dem 25. Juli durch die Klanginstallation RainDance von Paul DeMarinis auf dem Oldenburger Julius-Mosen-Platz, welche mit einem überraschenden Klangerlebnis begeistert: ein feiner Wasserstrahl macht Musik hörbar, sobald er von einem Schirm unterbrochen wird. Besucher und Passanten sind eingeladen, in diesem künstlich erzeugten Regen Musik zu hören.

Kuratiert von: Carsten Seiffarth