Ausstellung

ÖKOMEDIEN Ökologische Strategien in der Kunst heute

Ieva Auzina / Esther Polak ; 
Critical Art Ensemble & Beatriz da Costa ; 
Free Soil ; 
Tue Greenfort ; 
Christina Hemauer / Roman Keller ; 
infossil ; 
Natalie Jeremijenko ; 
Franz John ; 
Christoph Keller ; 
Tea Mäkipää ; 
Eva & Franco Mattes aka 0100101110101101.org ; 
MVRDV ; 
Inigo Manglano-Ovalle ; 
Andrea Polli ; 
Sabrina Raaf ; 
Transnational Temps ; 
Insa Winkler ; 
Yonic
12.10.2007 - 13.01.2008
  • Das Foto zeigt den Außenbereich des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk Insa Winkler: Das Eichelschwein Kino Mobil. Foto © Edith-Russ-Haus
    Insa Winkler: Das Eichelschwein Kino Mobil. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von True Greenfort: Producing 1 kilogram of PET plastic requires 17.5 kilograms of water and results in air emissions of 40 grams of hydrocarbons, 25 grams of sulfur oxides, 18 grams of carbon monoxide, 20 grams of nitrogen oxides, and 2.3 kilograms of carbon dioxide. In terms of water use alone, much more is consumed in making the bottles than will ever go into them. Foto © Edith-Russ-Haus
    True Greenfort: Producing 1 kilogram of PET plastic requires 17.5 kilograms of water and results in air emissions of 40 grams of hydrocarbons, 25 grams of sulfur oxides, 18 grams of carbon monoxide, 20 grams of nitrogen oxides, and 2.3 kilograms of carbon dioxide. In terms of water use alone, much more is consumed in making the bottles than will ever go into them. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Esther Polak & Leva Auzina & Rixc: MILKproject. Foto © Edith-Russ-Haus
    Esther Polak & Leva Auzina & Rixc: MILKproject. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Free Soil: F.R.U.I.T. Foto © Edith-Russ-Haus
    Free Soil: F.R.U.I.T. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Free Soil: F.R.U.I.T. Foto © Edith-Russ-Haus
    Free Soil: F.R.U.I.T. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Andrea Polli & Joe Gilmore: N. Foto © Edith-Russ-Haus
    Andrea Polli & Joe Gilmore: N. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Christina Hemauer & Roman Keller: A Moral Equivalent of War. Foto © Edith-Russ-Haus
    Christina Hemauer & Roman Keller: A Moral Equivalent of War. Foto © Edith-Russ-Haus
/ 7

Fragen der Ökologie, das heißt der Wissenschaft, die die Beziehungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt untersucht, haben in den vergangenen Jahren den letzten Hauch von naivem Weltverbesserertum verloren. Umweltkatastrophen wie die Tsunamis, das Wald- und Fischsterben, Kannibalismus unter Robben, globale Klimaerwärmung, Wasserknappheit, Boden- und Luftverschmutzung machen deutlich, dass Naturkatastrophen nicht nur „natürlich“ sind. Sie sind auch Auswirkungen hochzivilisierter Lebensweisen, die auf Ausbeutung beruhen und eingespielte Ökosysteme stören. So hat in den letzten Jahren die Vorstellung von Ökologie als einem Kommunikationssystem an Gewicht gewonnen.

Die Ausstellung Ökomedien zeigt Projekte, die auf progressiven Vorstellungen von Ökologie beruhen und dabei utopische Horizonte entwerfen. Sie stellt grundlegende Überlegungen zu Ökosystemen, Nachhaltigkeit, erneuerbaren Energien sowie Zukunftsvisionen an und untersucht, welche Rolle Kunst und neue Medien spielen, jenseits von Wissenschaft, Technik oder Ökoaktivismus. Neu sind medienkünstlerische Ansätze, die auf der Verbindung von Medientechnologien mit so genannten „natürlichen" Systemen wie Klima, Wasser, Erdbeben usw. beruhen. Diese Projekte kreisen um das Aufzeichnen von Daten und deren Sichtbar- oder Hörbarmachung. Sie unterlaufen zumeist gängige wissenschaftlich-technische Aufzeichnungsmethoden und eröffnen neue Wahrnehmungswelten (Franz John, Andrea Polli, Sabrina Raaf, Iñigo Manglano-Ovalle).

Einige Arbeiten beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien und stellen alternative Modelle zur Diskussion (Christina Hemauer/Roman Keller, Andrea Polli), andere verweisen auf die Kontaminierung der Erde, die die Welt vom Großen (die Luftfahrt bei Christoph Keller) bis ins Kleinste (die Gentechnik bei Critical Art Ensemble und Beatriz da Costa) umfasst. Ein wichtiger Teil ist der Beobachtung der aktuellen Nahrungswege gewidmet (Ieva Auzina/Esther Polak, Free Soil, Insa Winkler): Diese sind stets global und energieintensiv, verschwenderisch, wie unser Umgang mit Ressourcen (Tue Greenfort, infossil). Der kritischen Dokumentation des Ist-Zustands werden Zukunftsvisionen und praktische Lösungen gegenübergestellt (Tea Mäkipää, MVRDV, Yonic).

Neben interdisziplinären, öffentlichen und netzbasierten Projekten, die das Publikum aktiv in die Realisierung einbinden (Natalie Jeremijenko, Franco und Eva Mattes, Transnational Temps), wird die Ausstellung von einem medien(kunst)pädagogischen Programm begleitet. Dieses setzt die angesprochenen Fragestellungen in verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten mit Kindern und Jugendlichen um und trägt dazu bei, junge Menschen an kulturelle Praxis, insbesondere der neuen Medien, und ein ökologisch bewusstes Verhalten heranzuführen.

Kuratiert von: Sabine Himmelsbach, Yvonne Volkart, Karin Ohlenschläger