Ausstellung

Repairing the City

Nevin Aladağ ; 
Leopold Kessler
07.05.2015 - 16.08.2015
  • Das Foto zeigt die Fassade des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Nevin Aladag: Läufer. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag: Läufer. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt den Eingangsbereich des Edith-Russ-Hauses während der Ausstellung Nevin Aladag & Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag & Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Leopold Kessler: Neue Parkbänke. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Neue Parkbänke. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Leopold Kessler: Klettergerüsterweiterung. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Klettergerüsterweiterung. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Leopold Kessler: Klettergerüsterweiterung. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Klettergerüsterweiterung. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Leopold Kessler: Klettergerüsterweiterung. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Klettergerüsterweiterung. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Leopold Kessler: Import. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Import. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Leopold Kessler: Pilz/Planschrank. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Pilz/Planschrank. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Leopold Kessler: Fence Sharpening. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Fence Sharpening. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Obergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Leopold Kessler: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Nevin Aladag: Top View. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag: Top View. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Nevin Aladag: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Nevin Aladag: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Nevin Aladag: Best Friends. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag: Best Friends. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Nevin Aladag: City Language II. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag: City Language II. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Nevin Aladag: City Language II. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag: City Language II. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit dem Kunstwerk von Nevin Aladag: Raise the Roof. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag: Raise the Roof. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Untergeschoss des Edith-Russ-Hauses mit der Ausstellungsansicht Nevin Aladag: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
    Ausstellungsansicht Nevin Aladag: Repairing the City. Foto © Edith-Russ-Haus
  • Das Foto zeigt das Aquarium mit dem Kunstwerk von Nevin Aladag: Voyeur. Foto © Edith-Russ-Haus
    Nevin Aladag: Voyeur. Foto © Edith-Russ-Haus
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Die Doppelausstellung Repairing the City von Nevin Aladağ und Leopold Kessler untersucht, wie sich Kunst auf unterschiedliche Weise mit dem Stadtraum auseinandersetzt. Dabei betrachten Aladağ und Kessler die Stadt ebenso poetisch wie kritisch als ein komplexes Gebilde, das der beständigen Aufmerksamkeit und Instandhaltung bedarf.

Der Ausstellungstitel ist von früheren Arbeiten Aladağs und Kesslers inspiriert und bezieht sich auf die Kodierungen, Teilungen, Normen und unsichtbaren gesellschaftlichen Prozesse, die unser Verhalten im öffentlichen Raum beeinflussen.

So nahm Kessler in einer früheren Serie von Interventionen im öffentlichen Raum die Rolle eines ernsten Ingenieurs in einem typischen blauen Arbeitsoverall an; dieser erfüllte seine Bürgerpflicht, indem er zwanghaft kaputte Dinge reparierte oder sie umfunktionierte, um ihren „bestimmungsgemäßen Gebrauch“ zu optimieren. Dadurch machte er die blinden Automatismen sichtbar, die unsere alltäglichen Gewohnheiten steuern.

Die Ausstellung wendet den Begriff „Reparatur“ auch auf die Auseinandersetzung mit dem institutionellen Kontext des Edith-Russ-Hauses an – ein Ort mit internationaler Sichtbarkeit, der jedoch in relativer Trennung von der Stadt funktioniert. Wie ist diese Institution als sozialer Raum im Gewebe der Stadt positioniert, und was vermittelt sie durch ihre Architektur? Das Ausstellungsprojekt zielt darauf ab, einen Dialog mit der lokalen Umgebung aufzunehmen – mit einer wohlhabenden, (west-)deutschen Mittelstadt, die von standardisierten Sicherheitsvorschriften ebenso geprägt ist wie von den Freuden und Belastungen des Konsums. Zugleich blickt Oldenburg zurück auf eine stolze Bürgertradition; die Geschichte des Oldenburger Stadtrechts reicht mehr als sechshundert Jahre zurück. Die Untersuchungen Aladağs und Kesslers zu diesen Themen und ihre empathischen, ebenso kritischen wie humorvollen Äußerungen liefern Anregungen für Strategien, um die Isolation der Institution zu überwinden.

Leopold Kessler entwickelt für Repairing the City eine neue Auftragsarbeit. Seine

Klettergerüsterweiterung ist eine großformatige Intervention, die ein bekanntes Klettergerüst auf Spielplätzen weiterentwickelt. Das geodätische Gerüst (die perfekte urbane Metapher für ein streng durchgeplantes „Spiel“, das experimentelles Lernen fördern soll) wird durch eine asymmetrische, parasitäre Prothese erweitert. Dieser Eingriff bricht mit sämtlichen Sicherheitsnormen und betont durch seine Absurdität nicht nur, dass der öffentliche Raum in Europa übermäßig kontrolliert wird; er verweist zugleich auf die schwierige Koexistenz von offiziellen und (stetig schwindenden) informellen Strukturen.

Nevin Aladağs Kurzfilme, Performances und Installationen beschäftigen sich mit sozialen und politischen Grenzen sowie mit Momenten kultureller Übersetzung. Aladağ erkundet immer wieder den urbanen Raum, wobei ihr besonderes Interesse der Musik gilt. Repairing the City wird mehrere ihrer skulpturalen Arbeiten und Videos präsentieren. Dabei zielt die neue Inszenierung ihrer architekturbezogenen Eingriffe wie Läufer und Voyeur darauf ab, den abweisenden Charakter der Architektur des Edith-Russ-Hauses zu unterlaufen. Ein Ausstellungsraum ist ihren früheren Performances wie etwa Hochparterre gewidmet; diese zeigen, wie die Künstlerin auf poetische Weise die menschliche Stimme nutzt und was es bedeuten kann, einer Stadt „zuzuhören“.

Mit Humor, Offenheit und obsessiver Beobachtungsgabe haben Aladağ und Kessler eine vielgestaltige künstlerische Sprache entwickelt, um sensible Bereiche aufzudecken, die in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht kritikwürdig sind. Darüber hinaus zeigen sie viele bisher ungenutzte Möglichkeiten auf, wie sich Bürgerinnen und Bürger – Citoyens und Citoyennes – kreativ mit der Architektur und den gesellschaftlichen Strukturen ihrer Stadt beschäftigen können. Dadurch wird sichtbar, wie diese aufeinander einwirkenden Kräfte den gesamten Stadtraum prägen.

Nevin Aladağ, geboren 1972 in Van, Türkei, studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München und lebt seit 2002 in Berlin. Ihre Arbeiten finden international Beachtung, unter anderem durch Einzel- und Gruppenausstellungen in folgenden Institutionen: Kunstmuseum Stuttgart; Kunsthalle Basel; Art Space Pythagorion, Samos; Kunstmuseum Wolfsburg; 11. Sharjah-Biennale; Pinakothek der Moderne, München; ARTER Vehbi Koc Foundation, Istanbul; Museum of Contemporary Art (MOT), Tokio; XIV Biennale Internazionale di Scultura, Carrara; Biennale Cuvée, Linz; Hayward Gallery, London; 11. Istanbul-Biennale und 8. Taipei-Biennale.

Leopold Kessler, geboren 1976 in München, Deutschland, lebt und arbeitet in Wien. Er studierte Bildhauerei in München und Wien, wo er 2004 seinen Abschluss machte. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem in der Malmö Konsthall, im Bunkier Sztuki, Krakau, in der Secession, Wien, sowie in Gruppenausstellungen im UMOCA, Salt Lake City, im Palais de Tokyo, Paris, und bei de Appel, Amsterdam. Er war Teilnehmer der Singapur-Biennale 2011, der 10. Lyon-Biennale und der 8. Sharjah-Biennale. Darüber hinaus realisierte er zahlreiche temporäre und permanente Projekte im öffentlichen Raum.

Kuratiert von Edit Molnár & Marcel Schwierin.

Das Infoheft zur Ausstellung mit Kurzbeschreibungen aller ausgestellten Werke kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden. Die Nutzung ist ausschließlich für private Zwecke, andere Nutzungen müssen mit dem Edith-Russ-Haus abgestimmt werden. Download hier.

    EXHIBITION Repairing the City / AUSSTELLUNG Repairing the City (2015)

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  • ARTIST TALK with Leopold Kessler / KÜNSTLER*INNENGESPRÄCH mit Leopold Kessler (2015)

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