Ausstellung

Center of Doubt

Ivar Veermäe
19.03.2015 - 28.04.2015

Center of Doubt (Zentrum des Zweifels) ist ein künstlerisches Langzeit-Forschungsprojekt des estnischen Künstlers Ivar Veermäe. Ziel des Projekts ist es, das Verschwinden und Wiederauftauchen der Netzwerktechnik, ihre Infrastruktur und ihre Präsentation zu erkunden und zu visualisieren.

Center of Doubt ist eine Sammlung visueller Spuren, durch welche die Datenindustrie unserer Zeit bildlich dargestellt wird.

Zwei unterschiedliche Herangehensweisen ermöglichen einen Einblick in das komplexe und gewissermaßen undurchsichtige Thema Datenzentren und (Tele)kommunikationstechnologie: Der eine Ansatz ist eine Erkundung der Materialität und der lokalen Umstände dieser Infrastruktur, bei dem anderen handelt es sich um den Versuch einer alternativen visuellen Veranschaulichung von Aspekten, die mit der Informationstechnologie in Verbindung stehen – wird diese üblicherweise doch hauptsächlich durch die undurchsichtigen Phrasen und Bilder der Werbung, science-fiction-artige Abbildungen oder eine mit Militärvokabular überfrachtete Sprache präsentiert.

Das Aufkommen des kommerziellen Cloud Computing, oder genauer gesagt von Rechen- oder Datenzentren und der für sie erforderlichen Infrastruktur, wird als Wendepunkt für den Eintritt in ein neues, zentralisiertes Internet-Zeitalter dargestellt. Große Unternehmen befinden sich in einem Konkurrenzkampf, um für ihre Soft- und Hardware den Status des Unverzichtbaren zu erlangen und als grundlegende Informationsebene zu agieren.

Das Werk des Künstlers und Fotografen Ivar Veermäe (*1982 in Talinn, Estonia; lebt in Berlin) beschäftigt sich mit Fragen, die den öffentlichen Raum, Netzwerke und neue Technologien betreffen. Seine Arbeiten sind das Ergebnis lang angelegter, künstlerischer Forschungsarbeit mittels Fotografie, Film und Klang und nehmen vielfältige Formen an (darunter Videoarbeiten, Rauminstallationen, interaktive Werke und Performances, auch im öffentlichen Raum). Ivar Veermäes Ziel ist es, die hinter unserer modernen Informations- und Datenkultur stehende Infrastruktur zu dokumentieren, zu analysieren und visuell erfahrbar zu machen. Seine Projekte weisen meist einen prozesshaften, sich ständig weiter entwickelnden und daher offenen Charakter auf, wodurch weiterführende Diskussionen ermöglicht werden. Er war Stipendiat der Stiftung Niedersachsen am Edith-Russ-Haus für Medienkunst 2014.

Das Aquarium

Ein neues Ausstellungsformat

Mit dem Aquarium startet das Edith-Russ-Haus für Medienkunst ein neues Format. Zum ersten Mal wird der Seminarraum des Hauses mit seinen großen, zur Straße gelegenen Fenstern für Ausstellungen genutzt. Junge und lokale Positionen werden eingeladen, in spielerischer, experimenteller und flexibler Form direkt mit der Stadt zu kommunizieren. Mobile, variable Ausstellungsarchitekturen bieten den Künstlern mannigfaltige Möglichkeiten, um Leinwände, Monitore oder andere, klassische Kunstformate zu präsentieren.

Der Titel des Formats, Aquarium, spiegelt die Art der Betrachtung wieder, der Zuschauer steht davor, kann aber nicht hineingehen. Medienkunst, die normalerweise im ‚White Cube‘ des Museums oder der ,Black Box‘ des Kinos stattfindet, öffnet so ein Fenster zum städtischen Raum.

Kuratiert von Edit Molnár & Marcel Schwierin.

    Center of Doubt

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Gefördert durch

Stiftung Niedersachsen