Veranstaltung

Internationaler Museumstag: robotlab - Interaktive Installation mit einem Industrieroboterv

20. Mai 2007, 11:00 - 18:00
Interaktive Installation

robotlab

"Profiler" - Interaktive Installation mit einem Industrieroboter

robotlab: Profiler, 2004

Neben der Ausstellung „My Own Private Reality. Generation Internet wird erwachsen“ bietet das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst eine interaktive Installation als zusätzliches Programm zum Internationalen Museumstag am Sonntag, den 20. Mai 2007 (erweiterte Öffnungszeiten von 10 – 18 Uhr).

Die deutsche Künstlergruppe robotlab arbeitet mit Industrierobotern im öffentlichen Raum und setzt sich im Rahmen von Experimentierstationen, Performances und Installationen mit Mensch-Maschine-Beziehungen auseinander.

Der Roboter in der Installation Profiler erzeugt Portraits von Besuchern in Form von Umrisszeichnungen und ordnet sie in kompositionelle Zusammenhänge. Hat ein Ausstellungsbesucher die Bühne vor einer hell leuchtenden Hintergrundwand betreten, erkennt dies der Roboter, fährt in Aufnahmeposition und erfasst die menschliche Figur mit seiner Videokamera. Der Computer verarbeitet das aufgenommene Bild, verwandelt es in Linienzüge und der Roboter führt dann mit wenigen Strichen die Zeichnung auf der emaillierten, großformatigen Zeichentafel aus.

Die Anordnung der Zeichnungen durch Profiler erfolgt nach einem eigenen Kompositionsprinzip. Der Roboter hat einen durch seine Anatomie begrenzten Arbeitsraum, der sich in der Tafelebene nierenförmig abbildet. Diese für ihn erreichbare Fläche wurde in 16 fest definierte Rechtecke segmentiert, die sich überlagern. Nach und nach werden 13 Umrisszeichnungen von Besuchern zufällig in verschiedene Rechtecke verteilt. Drei Rechtecke bleiben stets leer. Innerhalb eines Rechtecks kann die Zeichnung, ebenfalls durch den Zufall bestimmt, eine von fünf möglichen Positionen einnehmen: in einer der vier Ecken oder im Zentrum. Durch die Kombination von Systematik, Zufall und Auslassung entstehen auf der Tafel unvorhersehbare Anordnungen mit Vereinzelungen, Gruppierungen und Überschneidungen.

Beim Einrichten der Installation

Bisher begegnet man Robotern kaum im öffentlichen oder privaten Raum, sondern nur in Industriekomplexen. Daher hat der Mensch weder Umgang mit diesen Maschinen, noch verfügt er über Erfahrungen, wie sich Roboter verhalten und wie man sich gegenüber Robotern verhält. Es existieren noch keine sozial gewachsenen Verhaltensmuster für solche Mensch-Maschine-Interaktionen, sondern nur durch Literatur und Film stimulierte Vorstellungen.

An diesem Punkt setzen die Aktivitäten von robotlab an: Die Künstlergruppe stellt ein experimentelles Forum zur Verfügung, in dem die Öffentlichkeit ihre Beziehung zu Robotern überprüfen kann. robotlab wurde 2000 von Matthias Gommel, Martina Haitz und Jan Zappe gegründet. Die freie Künstlergruppe ist mit dem Institut für Bildmedien am ZKM - Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe assoziiert.

Weitere Infos und Bilder unter: www.robotlab.de

Der Eintritt ist frei.