Edith Ruß und der Nationalsozialismus
Diskussionsveranstaltung am 25. Oktober im Kulturzentrum PFL
Stadt stellt Gutachten zu Edith Ruß öffentlich vor
Veranstaltungssaal des Kulturzentrums PFL (Peterstraße 3). Eintritt frei. Eine Reservierung ist nicht erforderlich.
Die Rolle der Namensgeberin des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst während der NS-Zeit wurde wissenschaftlich untersucht. Das Gutachten wird am Freitag, 25. Oktober, im Kulturzentrum PFL vorgestellt und öffentlich diskutiert.
Seit rund Ende September liegt die wissenschaftliche Untersuchung vor, die sich mit dem Wirken von Edith Ruß während der Zeit des Nationalsozialismus und ihrem Verhalten nach 1945 befasst. Die Stadt Oldenburg hatte dieses wissenschaftliche Gutachten in Auftrag gegeben, nachdem Anfang dieses Jahres Vorwürfe gegen die 1993 verstorbene Namensgeberin und Stifterin des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst publik geworden waren. Historikerin Dr. Mareike Witkowski und ihr Kollege Dr. Joachim Tautz belegen in ihrer Untersuchung, dass Edith Ruß seit dem 1. Januar 1941 der NSDAP angehörte und als Journalistin im NS-Pressewesen zahlreiche Artikel verfasst hatte, in denen sich völkisch-nationalistisches Gedankengut finden lässt. Ihre Mitgliedschaft in der NSDAP hatte Edith Ruß stets geleugnet. Die Stadtverwaltung wird das Gutachten am Freitag, 25. Oktober, in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung vorstellen.
Einleitend wird Dr. Mareike Witkowski die wissenschaftliche Untersuchung erläutern, und der Co-Leiter des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst, Marcel Schwierin, wird über die regionalen, nationalen und internationalen Reaktionen auf die hiesige Auseinandersetzung informieren. Anschließend soll der Diskussion über die Rolle von Edith Ruß im Nationalsozialismus und über eine mögliche Umbenennung des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst Raum gegeben werden. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Stefan Müller-Doohm. Die Stadtverwaltung lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme ein.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann hat sich in einer Pressemitteilung am 25. September bereits für eine Umbenennung des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst ausgesprochen: „Aus meiner Sicht ist es für eine städtische Kultureinrichtung nicht mehr tragbar, den Namen Edith Ruß im Titel zu verwenden.“ Auch das Team des Edith-Russ-Hauses unterstützt eine Namensänderung „nachdrücklich“.
Mehr Infos zu Edith Ruß und der Geschichte des Edith-Russ-Hauses finden Sie hier. Das vollständige Gutachten kann hier heruntergeladen werden.