Denn hinter diesem Horizont liegt ein weiterer Horizont
Internationale Gruppenausstellung
For beyond that horizon lies another horizon
Denn hinter diesem Horizont liegt ein weiterer Horizont
Die Ausstellung Denn hinter diesem Horizont liegt ein weiterer Horizont* ist ein Vorschlag, sich Horizonte für einen zukünftigen Haushalt der Erde vorzustellen. Das Projekt setzt sich aus Werken zusammen, die solche Vorstellungen bereits entwickelt haben. Durch die Verwendung vielfältiger Maßstäbe und Perspektiven eröffnen sie Wege zur Erkundung möglicher Arten des Überlebens, der Zusammenarbeit und der Anteilnahme an gemeinschaftlichen Lebensweisen.
Der Versuch, das weltweite Ökosystem zu verändern ist der Ausgangspunkt dieser‚ chaotischen‘ und gelegentlich sogar artenübergreifenden Zusammenkunft. Ein Ökosystem, das auf der Ideologie des (wirtschaftlichen) Wachstums und der permanenten Herstellung und Aneignung dessen beruht, was Jason W. Moore als „Cheap Nature“ bezeichnet: billige Arbeitskraft, billige Energie, billige Nahrungsmittel und billige Rohmaterialien.
Die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstler schlagen vor, unsere Vorstellungskraft auf eine Dimension jenseits der Toxizität dieser Verhältnisse zu legen. Die vielfältigen Formen der Koexistenz, die in der Ausstellung zum Ausdruck kommen, beruhen allerdings nicht auf utopischen Ideen. Vielmehr konzentrieren sie sich auf Wiederverwendung und Recycling und verändern dadurch bereits vorhandene Werkzeuge, Ressourcen und verkörpertes Wissen.
Besonders Erfahrungen aus der Care-Arbeit können hier nützlich und wertvoll sein. Was wäre, wenn Care-Arbeit vom Patriachat, kolonialer Abhängigkeit und der Ökonomie der „Cheap Natures“ befreit wäre und kollektiv für menschliche und nichtmenschliche Gemeinschaften in einem erweiterten und gleichberechtigten Haushalt geleistet werden würde?
*Der Titel ist ein Zitat aus dem Gedicht I Shall Celebrate von Chirikure Chirikure, das in dem Film The Order of Things von Mona Vătămanu & Florin Tudor vorgetragen wird.
Künstlerinnen und Künstler:
Anetta Mona Chişa and Lucia Tkáčová; Sin Kabeza Productions (Cheto Castellano & Lissette Olivares); Tamás Kaszás (featuring Anikó Loránt as ex-artists' collective); Diana Lelonek; Alicja Rogalska; Mona Vătămanu and Florin Tudor; Monika Zawadzki
Kuratorin: Joanna Sokołowska. Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Museum Sztuki, Łódź
The Center for the Living Things,
installation © Diana Lelonek 2016
Things in Our Hands © Anetta Mona Chişa &
Lucia Tkáčová 2014
SEED:Visualscapes from the Future © Sin Kabeza
Productions (Cheto Castellano & Lissette Olivares)
2013, photo Ricardo Chavez