Julius Popp: Selected Words
Julius Popp: bit.fall, 2001
Mit Julius Popp präsentiert das Edith-Russ-Haus für
Medienkunst einen Künstler, dessen Installationen digitale Information
und kulturelle Kommunikationsprozesse in sinnlich wahrnehmbare und
poetische Formen übersetzen.
In den Titeln mehrerer Arbeiten findet sich die Abkürzung „bit“. Sie bildet die inhaltliche Klammer für die Auswahl der Werke in der Ausstellung, zu der auch neue Produktionen gehören.






Julius Popp: bit.flow, 2004 - 2005
Im Zentrum der Ausstellung im Edith-Russ-Haus für Medienkunst steht
der digital gesteuerte Wasserfall bit.fall. Über ein Steuerungssystem
wird ein Wasservorhang so modifiziert, dass die herab fallenden
Wassertropfen sich für einen kurzen Moment zu Wörtern formieren, bevor
sie sich im weiteren Fall wieder auflösen. Kontinuierlich bilden sich
neue Worte, die nur für einen Sekundenbruchteil lesbar sind. bit.fall
reflektiert das Thema Information, das den Kern von Popps
künstlerischer Auseinandersetzung bildet.
Die Installation ist mit dem Internet verbunden und mittels eines Algorithmus werden Worte aus dem unablässigen Informationsstrom im globalen Netz herausgefiltert. Digitale Prozesse werden als analoge skulpturale Installation für den Betrachter sinnlich erfahrbar gemacht. Wassertropfen dienen als Bausteine, als Bits, aus denen sich Information bildet.

Julius Popp: bit.code
Diese kleinsten Informationseinheiten sind in der Installation
ebenso flüchtig wie die Geschwindigkeit, mit der in der
Mediengesellschaft Informationen gewonnen, ausgetauscht und
aktualisiert werden. Weitere Arbeiten in der Ausstellung wie bit.flow
oder bit.code verwenden andere Materialien, Formen und Verfahren,
machen aber wie bit.fall Kommunikationsprozesse und die Transformation
von Information sicht- und nachvollziehbar.
Dabei ergibt sich die Lesbarkeit der einzelnen Installationen immer nur für einen kurzen Augenblick innerhalb unaufhörlicher Bewegungen, die dem Strom digitaler Daten entsprechen. Popp gelingt es, Momente festzuhalten, obwohl sie schon vergangen sind oder eigentlich gar nicht existieren.